„Weil er es kann"

CSU-Kreisversammlung nominiert einstimmig Markus Pannermayr zum OB-Kandidaten

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von Monika Schneider-Stranninger (Straubinger Tagblatt)

A ghmade Wiesn ist für Markus Pannermayr der Rückhalt in der eigenen Partei. Er wurde am Donnerstagabend im Landgasthaus Reisinger von den 80 Stimmberechtigten der CSU-Kreisversammlung in geheimer Wahl mit 100 Prozent nominiert als OB-Kandidat zur Kommunalwahl am 8. März 2026. Einstimmig auch das Einverständnis mit den intern erarbeiteten Leitlinien. Bei dem professionell durchchoreographierten Abend warben Mitglieder aus ihrem persönlichen Blickwinkel für Pannermayr. Er selber vermittelte, dass es ihm für eine vierte OB-Amtszeit nicht im Geringsten an Feuer fehlt und skizzierte in einer knapp einstündigen Rede die Fixpunkte des CSU-Programms von Wirtschaftsförderung bis Wohnungsbau, Innenstadt, Digitalisierung und vor allem Zusammenhalt der Stadtfamilie in bewegten Zeiten.

Katharina Dilger, stellvertretende Kreisvorsitzende, übernahm den Part der Begrüßung. CSU-Geschäftsführer Konrad Hinterdobler den des Wahlleiters samt der Frage „Gibt es Vorschläge für den OB-Kandidaten?" Dann gehörte das Rednerpult erst einmal CSU-Fraktionsvorsitzendem Holger Frischhut, der überzeugt ist, dass man „Bewährtes nicht ohne Grund verändern sollte" und in Markus Pannermayr auch in Zukunft einen OB sieht, der nicht poltert, sondern anpackt und liefert. Ulli Schultes, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, der mit Pannermayr im Ludwigsgymnasium die Schulbank drückte, rückte den Privatmann Pannermayr in den Blick und erinnerte sich an seinen Vater, der ihm schon damals gesagt hatte, „Pannermayr, is a Guada". Er sei „einer von uns", energiegeladen, dynamisch, willensstark und habe das nötige Fingerspitzengefühl.

Er sucht das Einigende, nicht das Spaltende

Schultes holte Stimmen aus dem Publikum ein. Julian Gsottberger lobte Pannermayrs Besonnenheit während Corona. Er suche das Einigende, nicht das Spaltende. Straubings ehemalige Polizeiinspektionsleiterin Anette Haberl ist überzeugt, mit Pannermayr bleibe Straubing weiter eine der sichersten kreisfreien Städte. Bäckermeister Johann Kroul sieht in ihm eine überzeugende Lobby fürs Handwerk und Altbürgermeisterin Maria Stelzl brachte den Grund für die neuerliche Kandidatur auf den Punkt: „Weil er es kann." 18 Jahre Pannermayr hätten Straubing gut getan, er habe excellente Verbindungen zur Staatsregierung, Bundesregierung und sei Präsident des Bayerischen Städtetags. Er verstehe es hervorragend, Zuschüsse zu generieren.

„A bisserl übertrieben habt's schon, aber schee war's aa", kommentierte Markus Pannermayr die Lobeshymnen, um zuerst einmal zurückzublicken. Im Wesentlichen, so der OB, sei es gelungen, mit den Leitlinien zur Wahl 2020 Kurs zu halten. Er nannte unter anderem die Realisierung neuer Gewerbegebiete, Gründerzentrum-Erweiterung, Fraunhoferinstitut, TUM-Campus- und Klinikum-Fortentwicklung, WBG-Bauvorhaben von Arberstraße bis Reichenbergerstraße, Bahnhofsplatz, Millioneninvestitionen in Schulen und Kitas, Bibliothek Ost, Sportförderung bis hin zu mittlerweile 180 Dienstleistungen der Stadtverwaltung online.

Stadtgesellschaft beieinander halten

Einiges sei noch nicht erreicht, stellte er fest, etwa die zentrale Busumsteigestelle, das Parkhaus Süd, mehr Fernverkehrshalte der Bahn, Abbau der Verschuldung und Landesgartenschau. Aber, so Pannermayr, gravierende Veränderungen der vergangenen Jahre seien in keinem Wahlprogramm gestanden – Corona-Lockdown, Ukrainekrieg mit Fluchtwelle, Lieferkettenabbrüche, Gasmangellage, Blackout-Planungen, Inflation, Nahostkonflikt, Trump II, Scheitern der Bundesregierung und Warten auf einen Bundeshaushalt. Gerade auch deshalb liege ihm für die nächsten sechs Jahre am Herzen, die Stadtgesellschaft beieinander zu halten. „Der Populismus darf nicht Leitstern der Politik werden."

Als Leitlinien seiner Kandidatur nannte er Wirtschaft („Chefsache") als Topthema Nummer 1, deren Förderung sei entscheidend für künftigen Gestaltungsspielraum. Er arbeite weiter an Gewerbegebieten. Wichtig sei ihm auch, neue Wertschöpfung in der Bioökonomie zu erschließen. Nächstes Thema sei Entbürokratisierung. Straubing bewerbe sich als Modellregion, um Spielräume auszuloten. Dann folge der Wohnungsbau. „Wir brauchen verlässliche Fördermittel von Bund und Land für die Kommune sowie attraktive Abschreibungsmöglichkeiten für Privatinvestoren." Nächstes Thema: Attraktivitätssteigerung der Innenstadt. Für 2026 kündigte an, dass der Stadtrat über Baumpflanzungen auf beiden Stadtplätzen zu befinden habe. Zum Stichwort Digitalisierung sagte er, es sei Ziel, digitale Dienstleistungen der Kommune weiter auszubauen, dabei aber jene Bürger nicht allein zu lassen, die sich damit schwer tun. Pannermayr bekannte sich zur Nachhaltigkeit, zum Beispiel kommunale Wärmeplanung und Entsiegelung wo immer möglich.

Pannermayr: „Ich traue es mir zu"

Er räumte ein, „das OB-Amt koste Kraft und Haarfarbe". Und er wisse, dass die nächsten sechs Jahre fordernd werden, allemal weil Geld knapp sei. Er kneife nicht, freue sich auf die Herausforderung. „Ich bin angekommen", seine Heimat sei die Kommunal-, nicht die Bundes- oder Landespolitik. „Ich traue es mir zu", so Pannermayr weiter, mit Verweis auf seine Erfahrung und Krisenerprobtheit sowie die Neugier, die er sich bewahrt habe. Seine Familie stehe hinter ihm, das sei ein großes Glück. Und er sei sich mehr denn je bewusst, dass die Kraft in der Gemeinschaft liegt. Die CSU-Stadtratsliste sei in Arbeit, „Namen und Köpfe haben wir, nur die Reihenfolge noch nicht". Er betonte, die Liste werde nicht nach dem Kriterium der „Bequemlichkeit" aufgestellt. Die Aufstellungsversammlung ist am 12. November.

Bei der geheimen Wahl sprachen alle 80 Mitglieder Pannermayr ihr Vertrauen aus. Bürgermeister Dr. Albert Solleder sprach von einem starken Signal. Von den Mitgliedern gab es lange anhaltend Standing Ovations.

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